Wusstet ihr… dass die ISS, an der 18 Staaten beteiligt sind, ca. 440 Tonnen wiegt? Sie befindet sich auf einem Erdorbit in einer Höhe von durchschnittlich 400 km und umkreist die Erde in ca. 93 Minuten bei einer Geschwindigkeit von 28.800 km/h. Durch den stabilen Orbit herrscht Mikroschwerkraft, d.h. die Besatzungsmitglieder spüren keine Schwerkraft. Dadurch ist die ISS auch wichtig für die Erforschung von Langzeitauswirkung niedriger Schwerkraft auf Menschen. Der Astronaut Scott Kelly und der Kosmonaut Michail Kornijenko halten den Rekord mit 340 Tagen Weltraumaufenthalt am Stück auf. Dadurch dass Scott Kelly einen Zwillingsbruder hat, der ebenfalls Astronaut war, konnte man die Auswirkungen gut ergründen.
Begonnen hat alles 1998 mit dem russischen Modul Sarja und nach und nach wurde mithilfe russischer Proton Raketen und amerikanischer Shuttles die verschiedenen Module nach oben gebracht. Neben Modulen aus den USA und Russland, haben auch Europäer, Japaner und Kanadier Module und Werkzeuge beigesteuert. Das letzte bisherige Modul wurde 2021 installiert, aber es sind noch einige geplant, die bis 1027 installiert werden.
Die ISS wird regelmäßig von Raumschiffen der verschiedenen Nationen angeflogen, damit sie mit Nahrung, Wasser und Ausrüstung versorgt werden und Müll entsorgt werden kann. Den Rekord halten dabei die russischen Progress Schiffe. Aber auch die Spaceshuttles waren wichtige Arbeitstiere für die ISS. Eine Zeit lang, nach dem Aus der Shuttles, konnten Crew nur mit russischen Sojuz Raumschiffen gebracht werden. Aber dank solcher Schiffe wie die Crew Dragon von Space-X sind jetzt auch andere Möglichkeiten geboten. Dadurch ist man auch sehr viel flexibler geworden, vor allem aufgrund der aktuellen politischen Situation.
Wie lange die ISS noch über unseren Köpfen fliegen wird, ist nicht ganz sicher. Aktuell wird sie bis mindestens 2028 in Betrieb bleiben, aber es ist denkbar, dass der Einsatz bis in die 2030er verlängert wird. Innovationen privater Raumfahrtunternehmen und ein fehlendes Konzept für Alternativen wird uns wohl noch einige Jahre mit unserem größten künstlichen Trabanten geben. Und wenn man weiß, wo man schauen muss, kann man die ISS über uns hinweg fliegen sehen.
PS: Mal ein großes Lob an Lucitus! Der seit Wochen diese fantastischen Beiträge schreibt. Macht echt Laune mit ihm das hier durchzuziehen!