Stray REVIEW

Sie ist klein, sie ist niedlich, miaut auf Knopfdruck und muss innerhalb von 6-8h einem großen Mysterium auf die Schliche kommen. Dabei ist es mehr als von Vorteil, dass Sie ist, was Sie ist: Eine Katze! Schauen wir uns also in diesem Artikel ein Spiel an, das einerseits sehr besonders ist und andererseits gerade die Gaming-Welt im Sturm erobert.

Stray wurde letztes Jahr 2021 mit einem kleinen Gameplay-Trailer angekündigt und viele waren hin und weg. Supertolle Grafik, ein niedliches Adventure mit tollen Umgebungsrätseln und obendrauf eine steuerbare Katze. Viele waren fortan in diese Spielidee verliebt und warteten schon sehnsüchtig darauf, dass das Spiel erscheint. Lange Zeit wurde es dann leider sehr still um Stray. Kein Release-Date und auch kein Update, was zeigt, wie es dem Spiel aktuell geht. Doch auf der State of Play im Frühjahr 2022 wurde dann endlich der 19. Juli als Release fest gemacht und das Beste daran. Alle, die Playstation Plus Extra/Premium haben, konnten den Titel quasi kostenlos spielen.

Doch wie ist es den nun? Ich bin ehrlich, eigentlich darf man Spiele, meiner Meinung nach erst bewerten, wenn man Sie durch hat. Das habe ich noch nicht und ich nehme mir auch sehr sehr viel Zeit dazu. Einerseits weil ich das Spiel so mag und dem glatt eine 12/10 geben könnte und weil ich es auskoste, bis zum Gehtnichtmehr. Daher habe mich dazu entschieden, dass dies hier kein Review wird, sondern eher ein Erfahrungsbericht.

Als ich das Spiel anfing, war ich in der ersten Szene davon überwältigt, wie detailliert die Entwickler mit den Eigenheiten einer Katze umgehen. Allein wie sie sich an ihre anfänglichen Gefährten schmiegt und mit ihnen auf der kleinen Plattform herumtollt. Einfach Herzerwärmend! Doch so niedlich wie das ganze anfängt, so düster und teilweise auch Ernst wird es im Spiel. Die namenlose Katze findet sich dann in einer von der Außenwelt abgeschnittenen Stadt wieder, die in mehrere Bereiche unterteilt ist. Wir starten dabei im untersten und suchen im ersten Kapitel meist nach Informationen, nämlich nach Notizbüchern, die uns dann ein gewisses Gerät reparieren lässt, um ein Stück weiter aus diesem abgeschotteten Bereich zu entkommen. Auf der Reise treffen wir dann auf allerhand Roboter, und keinen einzigen Menschen. Den, die sind in diesem Szenario bereits ausgestorben. Aber auch die Roboter sind, neben der Katze, drollige Weggefährten. Ich habe mich dabei erwischt, wie mir manche der Charaktere ein wenig ans Herz gewachsen sind. Am meisten aber die Katze selbst! Wie unerwartet XD

Ich darf mich in diesem Spiel echt katzig fühlen XD Dabei geht das Steuern des Vierbeiners super von der Hand, weil die Katze immer, wo sie entlang läuft, wie auf Schienen gehalten wird und nirgends herunterfallen kann. Das macht die Bewegung, recht smooth und spaßig. Dabei überwinden wir mühelos einige Höhenmeter. Hatte aber nie das Gefühl, dass die Katze völlig unrealistische Sprünge macht. Nur manchmal, wenn man springt, wird einem per Animation vermittelt, oh das war gerade knapp. Aber der Katze kann dabei nie etwas passieren. Es sei den die Zurk kommen!

Ja, nun seid stark! Die Katze – kann sterben, aber nur, wenn diese headcrapähnlichen Viecher kommen, und der Katze sprichwörtlich ans Fell wollen oder später einen anderen Gegnertypen treffen und sie nicht rechtzeitig fliehen kann. Schafft man es nicht mehr diese abzuschütteln, geht es sehr schnell, dass unser Vierbeiner das zeitliche segnet. Ich habe mich mehrmals dabei erwischt, wie mir dabei das Herz raste und ich innerlich schrie „Lasst Katzi in Ruhe, ihr doofen Viecher!“. Ja, ich bin recht emotional dabei xD Ansonsten ist aber in den Schleichpassagen und Orten, wo ihr in Ruhe erkunden könnt, keinerlei Gefahr und lustig wirds dabei auch noch. Das versprech ich euch!

Den Katerchen macht alles, was eine normale Katze halt macht. Sie mauzt, wie gesagt, sogar auf Knopfdruck. Kratzt sich an Möbeln und Wänden. Drückt ihre Füße in den Teppich, schmiegt sich an die Beine von Robotern, hüpft in Kartons, wandert in Eimern von A nach B, schmeißt allerhand Sachen um – vor allem RUNTER – und legt sich gern an ausgewählten Plätzen hin und schläft ein Weilchen. Und ganz ehrlich, ich habe ihr manchmal diese Zeit gegönnt und 5min oder auch länger beim Schlafen zugesehen. Obwohl es vom Gameplay keine Relevanz hat, es macht aber Sinn und steigert das Gefühl eine Katze da zu steuern ungemein. Dabei knurrt es per Vibration und die Kamera fährt etwas heraus. Einfach toll! Sie schmeißt auch sehr gern Farbtöpfe herunter, was im Gameplay sogar zum Tragen kommt und macht hier und da einfach Blödsinn. Ihr dürft gern mal einem Programmierer auf der Tastatur herumlaufen. Die Reaktion, herrlich!

Das Dröhnchen spricht ein Tönchen!

Damit die Katze auch im groben Sinne alles versteht, haben wir eine kleine, feine Drohne, die alles übersetzt und der Katze erklärt, sowie uns als Spieler das Inventar verwaltet und Tipps gibt, wie es weitergeht. Wer diese Drohne ist und woher sie kommt. Spielt es selber 😉 Die Roboter hingegen sprechen nur – ich nenne es mal Kauderwelsch – und wir bekommen in Textboxen angezeigt, was die Drohne oder der Roboter uns sagen will. Später sendet die Drohne dann auch Licht aus, die die Zurk platzen lassen. Dabei wird es aber nie zu leicht, den die Drohne überhitzt schnell. Somit ist diese Waffe nur bedingt hilfreich. Die Schnelligkeit der Katze ist ihr größter Trumpf und sie kann per Kreis-Taste (Konsole) die Zurk abschütteln. Was aber, wie gesagt, nicht immer klappt.

Kommen wir neben der Katze zum zweiten Star des Spiels. Der Welt! Eine cyberpunkige Welt, bevölkert von allerlei Robotern, die allesamt ihre Persönlichkeiten haben. Dabei ist die Ästhetik immer sehr düster und, vor allem im ersten Abschnitt, dreckig. Aber eines muss ich dem Indie-Entwicklerteam BlueTwelve Studios lassen: Die Stadt sieht einfach phänomenal aus! So abartig viele Details, diese Lichtstimmung, die Spiegelungen und das im Gesamtbild. WOW! Bin oft durch die Gänge gelaufen und war einfach nur baff von der Grafik. Dabei gibt es in den einzelnen Abschnitten, die zwar keine Open-World sind, aber dennoch sehr weitläufig, viel zu entdecken und zu erkunden. Von lustigen kleinen Szenen, Erinnerungen, die es zu sammeln gilt, trifft Katzi auch auf Roboter, die kleine Aufgaben für uns haben, meist aber nur Dinge, die es zu sammeln gilt und oftmals mit einem Umgebungsrätsel verbunden sind. Als Beispiel seien hier Notenblätter zu nennen, die wir einem Stadtmusiker geben sollen, damit er paar Lieder zum Spielen hat. Lockert doll das Gameplay auf und macht Spaß! Dann findet man allerlei kleine Szenerien, in den sich Roboter unterhalten, kleine Zettel an der Wand und hier und da auch Details die die Geschichte der Stadt erzählen. Streunert einfach mal herum und ihr werdet an so vielen Ecken so tolles finden.

Technisch rund und auch bunt!

Technisch muss ich sagen, hat der Entwickler BlueTwelve Studios ganze Arbeit geleistet. Stray läuft auf der Konsole rund. Bis auf hier und da kleinere Ruckler. Aber ich denke da kommt noch ein kleiner Patch und dann ist die Sache auch aus der Welt. Auch kleinere Glitches oder Physikeigenheiten treten auf, aber nichts was das Spielgeschehen signifikant stört. Im Gegenteil, manches fand ich sogar lustig. Klar, man kann den kleinen Titel nicht mit größeren Open-World Titeln ala Cyberpunk 2077 vergleichen, das wäre schlichtweg unfair. Den Stray ist weitaus kleiner und oftmals statischer als so ein Mammutprojekt. Dennoch beeindruckend, was das Studio hier auf den Bildschirm zaubert und technisch sauber das zum Release daher kommt. Die Optik liefert übrigens die Unreal Engine 4, und wie gut diese Engine noch ausschaut, zeigt Stray sehr eindrucksvoll. Vom PC kann ich leider nichts berichten, da ich den Titel auf der PS5 spiele.

Wie ihr seht, ich bin total begeistert von Stray und kann jedem das Spiel ohne Bedenken empfehlen. Hast du ein PSplus Abo, dann bekommst du es sowieso kostenlos und alle anderen, die 29.99 sind es allemal Wert. Ich hoffe auch für Xbox Besitzer, dass Stray es bald auf die Konsole schafft. Und für Katzenliebhaber mit einer Playstation oder PC, ist es sowieso ein Jammer, wenn sie Stray nicht spielen. Schämt euch!

Nun sagt mir doch mal wie ihr Stray findet und was euch zu dem katzigen Abenteuer durch den Kopf geht? Ab in die Kommentare 😉